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Weil Brasilien kommt und er mit Code_n eine ganze CeBIT-Halle umkrempelt, ist es keine gewöhnliche CeBIT für Ulrich Dietz, den Gründer und CEO der GFT Technologies, der im Präsidium des Branchenverbands BITKOM für das Internationale  verantwortlich  ist und zudem im Ausstellerbeirat der CeBIT sitzt.  Im Gespräch über Brasilien und seine Initiative Code_n.

Warum kommen Unternehmer immer so enthusiastisch aus Brasilien zurück?
Unternehmer, die in São Paulo oder Rio unterwegs sind, kommen in der Tat euphorisiert zurück. Brasilien wächst dynamisch und hat riesige Infrastrukturprojekte gestartet. Die Aufbruchsstimmung im Land kann jeder förmlich fühlen.

›Wie bewerten Sie die Akzeptanz, die die junge Bevölkerung und den jungen Unternehmen neuen Technologien entgegenbringen?
Brasilien ist ein Land mit 200 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Menschen sind jünger als 25 Jahr. Und die sind sehr offen für Technologien- insbesondere für  mobile Endgeräte. Die jungen Brasilianer erkennen die persönlichen und wirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Technologie. Das ist in Indien, Afrika übrigens nicht anders. Dabei sind sie häufig risikofreudig und nutzen die sich bietenden Geschäftschancen. Ich bin überzeugt, die deutsche IT-Industrie wird weiter gute Geschäfte in Brasilien machen.

›Ist Brasilien dann ein IT-Wunderland, in dem einem alles zufliegt? Wie lange hat GFT sein Business in Brasilien aufgebaut und erweitert?
Ich habe das Land nicht als Schlaraffenland erlebt. Wir haben auch dort harte Arbeit hinter uns. Wir haben entsprechendes Durchhaltevermögen aufbringen müssen. Man kann davon ausgehen, dass man für Brasilien schon seine fünf oder eher sogar zehn Jahre braucht, um gute und langfristige Business-Perspektiven auf einer soliden Rechtsgrundlagen zu entwickeln.

›Welche Rolle nimmt das Land im globalen “Produktionsverbund” der GFT Technologies ein?
Für die GFT Technologies ist Brasilien neben Deutschland und Spanien einer drei weltweiten Entwicklungsstandorte. Hier entwickeln wir Dienstleistungen und Lösungen für den Weltmarkt. Und von Brasilien aus decken wir den gesamten amerikanischen Markt ab, also auch Nordamerika. Brasilien ist auch ein Ausgangspunkt für weitere Märkte im aufstrebenden Südamerika.

›Herr Dietz, mit Code_n bringen Sie etwas ganz Neues in die CeBIT. Sind Sie froh, dass Sie an der Idee zu Code_n festgehalten haben?
Ja natürlich. Mir macht Code_n sehr viel Spaß, unser Team ist hochmotiviert. Das wird ein spannendes Format, auf das wir uns alle freuen. Unsere Partner haben verstanden, dass man Messen anders und auch unterhaltsam gestalten kann. Wir sprechen mit der optischen Gestaltung der Halle 16 alle Sinne an. Eine Band spielt, Konferenzen finden statt, die 50 Fellows, die wir präsentieren, zeigen ihre Konzepte. Wir dokumentieren das alles in einem Buch und einem Film. Wir machen Sachen, über die Sie staunen werden!

›Ideen sind nur so gut, wie sie dann umgesetzt werden können. Wie flankiert Code_n die Startups, wenn die CeBIT am Samstag die Tore zur Halle 16 schließt?>
Wir lernen jetzt alle Startups erstmal richtig kennen. Für uns intern haben wir entschieden, dass wir in jedem Fall die zehn Finalisten begleiten werden – auch im Zeitraum von zwei Jahren, wo wir beratend und unterstützend zur Seite stehen werden, vielleicht auch Verbindungen zu Finanzinvestoren herstellen.

›Hatten Sie echte Aha-Erlebnisse bei der Sichtung der vielen Geschäftsideen?
Ja. Wir haben einige sehr interessante Konzepte gesehen, an denen wir uns selbst beteiligen wollen. ‹