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Prof. Dr. Werner Faix, Gründer und Direktor der Steinbeis School of International
Business and Enterpreneurship SIBE,  im Gespräch  über die Personalentwicklung in Auslandsgesellschaften.

Was empfehlen Sie Mittelständlern, damit diese im Wettbewerb um Talente in Brasilien mithalten können?
Ein bißchen mehr Gehalt als im Landesdurchschnitt zu zahlen, das alleine reicht in Brasilien heute nicht mehr. Hier zählt die Perspektive für die persönliche Entwicklung. Und genauso stark das soziale Umfeld, in dem gearbeitet und ausgebildet wird. Wenn man schon aus den Metropolen in die Industrievororte hinausgeht, müssen Dinge wie Weiterbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen, die Kindergartenbetreuung, eine gute Kantine geregelt sein. Hilfe beim Schulgeld, die Einbindung von Familien in das soziale Leben im Unternehmen ist viel wichtiger als bei uns.
Auch soziales Engagement oder Anstrengungen im Umweltbereich zahlen sich für das Ansehen, das eine Firma vor Ort gewinnt, aus.

Wie gut und wie praxisnah ausgebildet sind dort Absolventen von den Hochschulen?
Es gibt ganz hervorragende Universitäten in Brasilien. Die jungen Leute sind unglaublich optimistisch, hochmotiviert. Das teilt sich jedem Unternehmer bei Besuchen im Land mit. Diese Energie gezielt zu lenken und mit den Anforderungen, die sich in einem weltweiten Produktionsverbund auch im Mittelstand stellt, das ist die Aufgabe, die sich durch intellegente Trainings- und Qualifizierungskonzepte und ein strategisch durchdachtes Talent- und Kompetenzmanagement lösen läßt.
Die Verbindung von Qualifizierung und Praxis ist noch in den Anfängen. Hier wie auch in anderen Schwellenländern haben wir als Steinbeis Universität gemeinsam mit den Industrieunternehmen noch gute Chancen.