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Mezeme Caldwell zählt zu den Initiatoren des Projekts, an der Wirkungssstätte Albert Schweitzers in Lambarene ein moderne Wasseraufbereitungsanlage zu errichten. Im Interview spricht sie über ihre Motivation und die Perspektiven des Projekts.

Frau Caldwell, wie kommt es zu Ihrem Engagement für das Lambarene-Projekt?

Seit ich humanitäre Hilfe für Afrika organisiere, beobachte ich, wie vor allem Frauen und Kinder darunter leiden, dass Wasser fehlt und hygienische Bedingungen unzureichend sind – und sie frühzeitig an Folgeerkrankungen sterben – und auch keine Medikamente in den Krankenhäusern verfügbar sind, um sie dagegen zu behandeln. Dagegen etwas zu tun, und zwar genau an dem Ort, an dem die Vision und das Erbe Albert Schweitzers noch präsent sind, das ist mein Antrieb. Wenn er noch leben würde, bin ich sicher, dass er uns bei der Realisierung des Projekts helfen würde. Heute sind wir verpflichtet, den Menschen in Deutschland die Augen zu öffnen.

Wie ist Ihre Verbindung zu Lambarene entstanden?

Ich bin im Norden Gabuns, etwa sieben Fahrstunden und also weit entfernt von Lambarene geboren. So haben die Menschen schon gefragt, warum ich mich für Lambarene engagiere. Das kommt einfach daher, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin. Ich habe meine Arbeit in der Hauptstadt Conakry begonnen – und in Düsseldorf Menschen gefunden, die mich dabei unterstützt haben. So haben wir das Projekt entwickelt, mitten in der Corona-Zeit. Ich bin dann nach Gabun zurückgekehrt, um zu erkennen, dass das Projekt in Conakry nicht realisierbar wäre. So haben wir Kontakt zum Krankenhaus in Lambarene aufgenommen. Über einen  ehemaligen – leider inzwischen verstorbenen – Mitarbeiter bin ich in Kontakt zu Albert Zias von der Firma Krones AG in Neustraubing in Bayern gekommen. Diese Firma ist ein führendes Unternehmen in Wasseraufbereitungsanlagen und kennt sich auf dem afrikanischen Kontinent bestens aus. Dort waren die Menschen begeistert von der Idee, die wir mit der Firma Krones AG und Wilfried Krokowski vom GABN (Germany-African-Business-Network) ausgearbeitet haben. Und ich brauche diese Akzeptanz, diesen Wunsch, eine Chance wahrzunehmen.

Was sind Ihre Erwartungen an die Konferenz?

Wir finden den Vorschlag und die Idee von Wilfried Krokowski großartig, in einer Konferenz weitere technische und finanzielle Unterstützung für das Projekt einzuwerben. Wir brauchen diese Expertise und diese Erfahrung im Projektmanagement. Und wir brauchen Menschen, die einfach aktiv werden und dazu beitragen wollen, dass weniger Kinder sterben. Wir haben für diese Verantwortung jetzt eine Plattform. Und das sollte auch ein Pilotprojekt werden, das auch in anderen Regionen und Ländern realisierbar wird, welches Arbeitsplätze schafft und sich auf die Politik in Afrika auswirkt. Wir müssen die Leute abholen – für ein Projekt der Zukunft.